Warum der DAX gestiegen ist … und die Transaktionssteuer kommen soll
In einer aktuellen Analyse weist Natixis zu Recht darauf hin, dass die Staatsanleihe-Käufe der EZB von professionellen Investoren erworben werden, die freiwerdenden liquiden Mittel werden daher nicht in der Wirtschaft wieder angelegt, sondern verbleiben im Finanzsystem. Deswegen fallen die Renditen in allen Anlageklassen, auch High Yield. Aktien werden nun auch gekauft, da es mittlerweile an Alternativen fehlt.
Nicht nur wir finden, die negativen Zinsen und dieser Aktienkursanstieg kommen einem vor, wie ein schwarzer Schwan.
Natixis meint, die EZB tut das bewusst, denn ihr wahres Ziel ist es, die Staats-(Re)Finanzierung zu verbilligen. (Normalerweise kontrolliert eine Zentralbank nur das kurze Ende der Zinsen, nicht die langen Laufzeiten.) Als Beleg führt die Analyse an, dass die EZB sich gar nicht die Mühe macht, zwischen spiral-förmiger (also schwer aufhaltbarer) Deflation und (zyklischer) Disinflation zu unterscheiden. Sie führt wider besseres Wissen über die VWL-Grundlagen nur das Deflationsargument in die Debatte.
Nun müssen sich vor dieser Hintergrund also Politiker (und weniger die EZB als Erfüllungsgehilfe) Sorgen machen, dass die Aktienkurse wieder fallen und die Kette rückwärts schlägt, also auch evtl. die Zinsen steigen. Vor dieser Motivlage machen – endlich haben wir das verstanden – Überlegungen zur Transaktionssteuer auf naive Weise Sinn: Die Anleger sollen nur einsteigen, nicht aus- und einsteigen ….