Digitale Zahlungsmittel wegen neuer Paypal-Strategie sehr gefragt
Paypal stellt seit Ende Oktober seinen US-Kunden digitale Wallets bereit, um Bitcoins, Ether, Bitcoin Cash oder Litecoin zu halten. D.h. Zahlungen eines Kunden in Bitcoin werden dem Händler auf Wunsch in USD gut geschrieben. Mit dieser Ankündigung von Paypal ist Ende Oktober unmittelbar eine Verknappung am Bitcoin-Markt („Bitcoin Bull Run“) eingetreten und seitdem steigen die Kurse bei Bitcoin, Ether und Anderen digitalen Währungen. Denn die Nutzung von digitalen Währungen vereinfacht den grenzüberschreitenden Warenverkehr stark.
Paypal hat damit möglicherweise seine Bitcoin-Strategie auch an die Ankündigung der EU-weiten Regulierung „MICA“ für digitale Währungen angepasst. Die erlaubt digitale Währungen unter dem Überbegriff „algorithmic Stablecoins“, reguliert lediglich den aktiven Vertrieb – ähnlich wie bei nicht aktiv vertriebenen ausländischen Fonds entsteht die Prospektpflicht erst mit dem Angebot, nicht aber durch blosse Nachfrage.
Darüber hinaus kündigt Paypal gestern an, dass ab Anfang 2021 allen 28 Millionen angeschlossenen Händlern Bitcoin als „Funding Source“ für Zahlungen, also als Guthaben, bzw. Sicherheit anerkannt werden. Diese Form der Nutzung würde unter MICA also zunächst nicht reguliert, weil Bitcoin und Ether als Zahlungsmittel eingestuft werden oder als Sicherheit im Zahlungsverkehr keine Investments sind.
Näheres im Video: https://youtu.be/aZO4ddO0J_E
Was heisst das für deutsche Banken ?
Digitale Währungen brauchen Wallets, nicht Depots. Neben bitcoin.de und bitwala besetzt nun auch Paypal die Kundenschnittstelle und schürft mit seinem Wallet-Angebot auch nach Kunden im deutschen Drei-Säulen-Bankensystem. Natürlich wäre es auch schön, die deutschen Banken böten ihren Kunden die Wallets selbst an oder lassen sich von Wallet-as-a-Service Anbietern wie Tangany oder Upvest dabei technologisch unterstützen.
Weitere Zahlungsmittel für online-Käufe entstehen mit dem Libra von Facebook und nach EZB-Ankündigungen erst in ca. fünf Jahren auch mit der „Central Bank digital currency“ (CDBC), dem Euro-Bargeld Ersatz der EZB.
Update (26.11.): So wird daraus eine Investment Empfehlung.