DAX-Tagebuch im Januar 2014
31. Januar 2013, DAX: 9306 (-67 P.), EUR: 1,35 $ (- 0,5 ct) Gold: 1251$ (+9 $), BUND: 143,8 (+ 0,5)
Die Inflation für die EU verringert sich auf 0.7%, das schürt erneut Deflationsbefürchtungen.
Der nach wie vor maßgebliche Grund für die fallenden Aktienmärkte ist die Flucht in Sicherheit angesichts der drohenden und teilweise eingetretenen Schwellenländerkrise(n). Um die Preisblase in sicheren Anleihen zu dämpfen (der BUND Future geht auf 144 zu!), sind die Zentralbanken gezwungen, Ihre angekauften Wertpapiere sehr schnell am Markt unterzubringen.
Die chinesische Zentralbank versucht das Tapering durch ihre QE-China Imitation bereits auszugleichen. Theoretisch funktionieren Währungsmanipulationen durch Zentralbanken immer, praktisch aber nie.
Unternehmen „bester Bonität“ emittieren bereits fleißig zu ’niedrigst‘-Zinsen und stocken letztlich nur ihre Barreserven aus. Nach historisch bekannten Mustern führen historisch hohe Bargeldbestande zu intensiven M&A Aktivitäten – in dieser Hinsicht wird 2014 spannend.
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30. Januar 2013, DAX: 9373 (+37 P.), EUR: 1,355 $ (- 1 ct) Gold: 1242$ (-27 $), BUND: 143,3 (+/- 0)
In die Liste der fallenden Schwellenländerwährung fügen sich der russische Rubel und der ungarische Forint ein. Anleger reduzierten in der letzten Woche weiter Ihre Emerging Marktes Investments (EFPR).
Die Inflation in Deutschland liegt bei 1,2%, damit ungewöhnlich niedrig. Gleichzeitg zeigen die ökonomischen Indikatoren weiter eine wirtschaftliche Erholung an, die gegen eine Deflation spricht. Muss daher die EZB im Unterschied zur FED weiter einen expansiven Kurs fahren ?
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29. Januar 2013, DAX: 9336 (-71 P.), EUR: 1,365 $ (+/- 0 ct) Gold: 1269$ (-10 $), BUND: 143,3 (+ 0,8)
Der DAX fiel, der Markt wartete auf den Beschluss der Notenbank zur Fortführung des Tapering. Es wurde eine weitere Reduzierung der Anleihekäufe um 10 Mrd. $ erwartet, was auch eintrat: Je 5 Mrd. Reduzierung für Covered Bonds und Treasuries. Der Leitzins bleibt so niedrig bei 0,25%, solange die Arbeitslosigkeit über 6.5% ist. Alles im Rahmen der Erwartungen – Frau Yellen arbeitet sich ein.
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28. Januar 2013, DAX: 9407 (+58 P.), EUR: 1,365 $ (-0.2 ct) Gold: 1251$ (-10 $), BUND: 142,5 (+/- 0)
Die Häuserpreise in den USA haben sich verbessert, das war gut für die Aktienindizes weltweit. Die Zentralbanken in den Schwellenländern haben nun ihre Zinsen angehoben, die Inder nur geringfügig – aber auf hohem Niveau von 8%. Ein klares Statement der türkischen Notenbank „alle zur Verfügung stehenden Instrumente zu nutzen“ … (hätte Draghi auch so gesagt) stabilisierte die Lira. Am Abend kam schließlich die Meldung von einer kräftigen Zinserhöhung von 7.7% auf 12% für 1-Tages Geld, bzw. den Leitzins von 4,5% auf 10% (!). Was aber umso besser für die Stimmung und eine Stabilisierung der Lira an den Märkten sorgte, war der heftige Protest Erdogans – das ist letztlich ein gutes Zeichen für – aus Sicht der Märkte – zurückgewonnene Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank.
Die Wirtschaft in der Türkei ist stark und hat sich jetzt, um den Preis einer schwächeren Währung Wettbewerbsvorteile gegenüber China zurückgeholt. Die Demographie in der Türkei ist intakt und das Land ist zu Innovationen fähig. Man ist dort in der Lage, vieles einfach und unkompliziert umzusetzen. Währenddessen sitzen wir hierzulande auf regulatorischen und wirtschaftlichen Altlasten, wie zu Beginn der industriellen Revolution die Engländer auf Ihren bereits veralteten Hochöfen.
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27. Januar 2013, DAX: 9349 (-43 P.), EUR: 1,367 $ (-0.1 ct) Gold: 1261$ (-6 $), BUND: 142,5 (-0.1)
Der Ifo-Index für das Geschäftsklima hat sich um 1.1 Punkte auf 110,6 verbessert. Der DAX ist dennoch im Minus, weil die Schwellenländer mit hohen Leistungsbilanzdefiziten in den Seilen hängen. Die Lira hatte ein Rekordtief und die kurze Erholung im Laufe des Tages war letztlich ein Short-Squeeze. Die türkische Zentralbank zu einer Sondersitzung für Dienstag zusammengerufen, um voraussichtlich den Fehler der letzten Woche, die Zinsen nicht zu erhöhen, auszubügeln. Das wird helfen, allerdings schadet Erdogans unnötig selbstbewusstes Auftreten gegenüber der Zentralbank nach der ausgebliebenen Zinserhöhung nachhaltig. Der Argentinische Peso ist wieder 4% gefallen und griechische Staatsanleihen leiden ebenfalls mit. Schwach sind ebenfalls die Währungen von Brasilien, Indonesien, Indien und Südafrika.
Nachtrag: Aus China kommen Nachrichten, die wir nicht kennen. Das Land hat einen riesigen Schattenbankensektor. Nun protestierten 770 sehr vermögende Privatleute vor Filialen der ICBC Bank gegen den Ausfall eines Fonds (!) den China Credit Trust Co. Ltd. 2010 mit 10% Zinsen aufgelegt hatte, um das Unternehmen Shanxi Zhenfu Energy zu finanzieren. Ein Konsortium um die ICBC hat im Rahmen einer Art Bailout angeboten, den Fonds den vermögenden abzukaufen, aus Angst vor einer Kettenreaktion gegen vergleichbare Kredite. Hierzulande würde so ein Fall eher die Gerichte über Jahre beschäftigen, s. Oppenheim, Kirch, Lehman Bros., Madoff, Göttinger Gruppe, Phoenix, Prokon, u.s.w. …
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24. Januar 2013, DAX: 9392 (-239 P.), EUR: 1,368 $ (-0.1 ct) Gold: 1267$ (+4 $), BUND: 142,6 (+0.2)
Die drohende Schwellenländerkrise lässt die Aktienmärkte einbrechen – die Reaktion erfolgt mit 1-2 Tagen Verspätung, was das zuvor sehr positive Sentiment bestätigt. Interessant ist Spanien, denn der Aktienindex IBEX hatte sehr von der erfolgreichen Rückkehr des spanischen Staates an den Bondmarkt profitiert. Spanische Unternehmen – und auch Banken – sind noch überdurchschnittlich stark im kriselnden Lateinamerika investiert. So verlor der IBEX mit -3,6% am Freitag mehr, als DAX und Eurostoxx.
Aber es gibt ja noch den Surprise-Index. Der zeigt an, inwieweit die Unternehmensnachrichten in der US-Bilanzsaison positiv überraschen und liegt laut einem Bericht der Landesbank Baden-Württemberg im positiven Bereich bei +1.3%.
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23. Januar 2013, DAX: 9631 (-89 P.), EUR: 1,369 $ (+1.5 ct) Gold: 1263$ (+22 $), BUND: 142,4 (-1)
DAX, bzw. Aktien geben weiter nach, Dollar Gold und Bund Future steigen.
Der chinesische Einkaufsmanagerindex von HSBC fällt unter 50, was eine Rezessionstendenz andeutet und der US-Einkaufsmanagerindex fällt um drei Punkte auf 51. Letzteres ist eher eine Überraschung. Die türkische Lira fällt trotz Zentralbank Interventionen weiter. Der argentinische Peso fällt um 16% zum US-Dollar wegen der hohen Inflation – auch hier scheitern Interventionen letztlich.
Wenn das Gold seinen Trend nach oben in den kommenden Tagen fortsetzt, liegen die sehr vielen Gold-Pessimisten derzeit alle falsch.
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22. Januar 2013, DAX: 9720 (-10 P.), EUR: 1,354 $ (-0.1 ct) Gold: 1241$ (+3 $), BUND: 141,4 (-0.3)
Das britische Pfund steigt zum Euro, es wird auf der Insel mit einer Anhebung der Zinsen durch die Zentralbank gerechnet. Es wurde zuvor eine niedrigere Arbeitslosenquote für Großbritannien (7.1%) veröffentlicht. Der Kanadische Dollar fällt schon seit einer Woche durch Abwärtstendenzen zu EURO und US-Dollar auf, die Zentralbank plant die Zinsen aufgrund Deflationsbefürchtungen zu senken.
Der Geldmarkt erholt sich, der Eonia zeigt wieder normalere Wertschwankungen scheint um ein realistischeres Zinsniveau von 0.25% zu pendeln. Das deutet auf allgemeine Geldverknappung und eine Normalisierung der EZB Politik hin. Dass Herr Asmussen zurück nach Berlin geht, Frau Lautenschläger nicht unbedingt als Taube in die EZB einzieht und insbesondere Bundesbank-Chef Weidmann sich nun demonstrativ hinter EZB-Chef Draghi stellt zeigt eine Normalisierung der EZB-Politik an. Tapering auf Europäisch, könnte man das nennen, denn gesagt wird noch etwas anderes.
Dazu passt, dass der DAX lässt etwas Luft raus lässt.
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21. Januar 2013, DAX: 9730 (+14 P.), EUR: 1,355 $ (-0.1 ct) Gold: 1238$ (-16 $), BUND: 141,7 (+0.1)
Wider dem Erwarten oder der Hoffnung der Analysten und Investoren hat die türkische Zentralbank den Leitzins nicht angehoben. Noch ist die Krise keine wirtschaftliche, den Unternehmen geht es ja nicht schlechter. Aber es ist ein Zeichen finanzpolitischer Abhängigkeit von der Regierung, das weitestgehend irreversibel ist und insofern fällt die Lira schneller als zuvor. Dies kann letztlich wirtschaftlichen Schwierigkeiten auslösen, die mit einem starken, gelpolitischen Signal eingedämmt hätten werden können. Die erfolgreiche Praxis aller Notenbanken zeigt das, nicht zuletzt die Steuerung der DM durch die Bundesbank Anfang der 1990er Jahre.
Neben der Türkei steht mit Thailand eine weitere Regierung durch massive Proteste unter Druck. Der Baht fällt ebenfalls gegenüber dem Euro, die Situation könnte Neuwahlen erzwingen. Neuwahlen stehen aber neben der Türkei auch in Indonesien, Brasilien, Indien und Südafrika statt. Diese Länder eint, dass sie nach Bevölkerungsanteilen an der Weltbevölkerung sehr groß sind und eben auch sehr hohe Leistungsbilanzdefizite haben. Man hat Grund, sich Sorgen um eine Wiederholung der Emerging Markets Krise von 1997 / 1998 zu machen.
Interessant ist die Beobachtung der EZB, dass der wöchentliche Absorbtions-Tender nicht überboten wurde. Das ist evtl. nur eine kurzfristige Tendenz, aber sie bedeutet Folgendes: Die Banken behalten das überschüssige, Ihnen durch Staatsanleihekäufe der EZB zufließende Geld erfahrungsgemäß nicht, sondern legen es direkt wieder bei der EZB ab. Insofern droht auch keine Inflation, da bisher die EZB Ihre Bilanz ausgeweitet hat, das verteilte Geld über das Instrument wöchentlicher Absorbtions-Tender (ca. 150 – 180 Mrd. EUR jede Woche) gleich wieder bei ihr abgegeben wurde. Wenn die Banken das Geld aber behalten, brauchen sie es für andere Dinge. Letztlich könnte das eine Indikation für eine Erholung der Wirtschaft in Europa, aber auch in der Folge eine Inflationstendenz sein.
Der Dollar zeigt sich stabil – die USA haben auch ein enormes Leistungsbilanzdefizit – letztlich nur weil die FED mit dem Instrument Tapering das Damoklesschwert über den von Finanzkrisen bedrohten Ländern hält. Europa hat sich 2013 dank der Gemeinschaftswährung, mit Hilfe einer ausreichend geschickten EURO Politik der EZB und Reformansätzen in den südeuropäischen Ländern aus einer ähnlich bedrohlichen Lage letztlich gerettet.
Unterstützt hat den DAX gestern Mittag die Nachricht von einer geldpolitischen Maßnahme der chinesischen Notenbank. Er fiel aber schnell zurück.
Die Aktienmärkte sind in den letzten Wochen zu Rekorden geeilt und man gönnt Stoxx und DAX auch nicht die 10.000 er Party. Aber aus fundamentaler Sicht sind alle guten Nachrichten bekannt und kaum verbesserungsfähig. Es sind die genannten dunklen Wolken am Himmel und der DAX kann maximal die 10.000 kurz touchieren, Grüße ausrichten und ein Wiedersehen zu späterer Zeit versprechen.
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20. Januar 2013, DAX: 9716 (-26 P.), EUR: 1,356 $ (+0.4 ct) Gold: 1254$ (+4 $), BUND: 141,6 (+0.1)
Die Deutsche Bank hat tatsächlich eine Gewinnwarnung für das 4. Quartal ausgesprochen.
In China liegt für das Jahr 2012, 2013 und auch 2014 das Wachstum von 7.7% im erwarteten Bereich um die 7,7%. Was daran überrascht, sind zwei Dinge: Dass man auf mehr gehofft hat und jetzt wie auf Eiern tanzt, weil die Prognose von 7.7% in 2014 vom Markt als Rückschlag aufgefasst wird, von der Regierung aber als gute Leistung verkauft wird.
Es fällt auf, dass nach Jahren üppiger Zentralbankliquidität die zumindest verbal geäußerten Ansprüche an das Wachstum von Aktienmärkten und Wirtschaftsräumen die Bodenhaftung verlieren.
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17. Januar 2013, DAX: 9743 (+25 P.), EUR: 1,352 $ (-0.7 ct) Gold: 1250$ (+9 $), BUND: 141,5 (+0.3)
Es ist nicht so, dass die Berichtssaison in den USA positive Überraschungen liefert. Der DAX wird aber den Rekord von 10.000 Punkten nach einhelliger Meinung bald knacken – wir hoffen auf eine Spontanparty bei der Deutschen Börse, bzw. bei Stoxx in Eschborn.
Die US-Banken legen keine guten Zahlen vor, bei der Deutschen Bank munkelt wird eine Gewinnwarnung für das 4. Quartal erwartet. Dennoch läuft der Stoxx Banken besser als der Stoxx 50. Analysten äußern sich zunehmend auch kritisch, ob die Gewinne der Unternehmen noch wachsen können.
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16. Januar 2013, DAX: 9718 (-15 P.), EUR: 1,36 $ (+0.1 ct) Gold: 1241$ (+5 $), BUND: 141,2 (+0.6)
Die Reform in Frankreich wird diskutiert, zunächst wird Hollande noch nicht zugetraut, sich durchzusetzen.
Spanien hat sehr viel mehr Kapital aufnehmen können, als erwartet – das ist ein positives Zeichen. Der Spread (Zinsaufschlag für spanische 5-jährige Staatsanleihen gegenüber Bundesobligationen) ist im freien Fall.
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15. Januar 2013, DAX: 9733 (+193 P.), EUR: 1,359 $ (-0.6 ct) Gold: 1236$ (-15 $), BUND: 140,6 (+0.1)
Die US-Notenbank hat das „Beige-Book“ vorgelegt. Der Bericht über das Wirtschaftswachstum in einzelnen Staaten ist im Grunde positiv. Die Weltbank hat das globale Wachstum 2014 auf 3.2% geschätzt und für Deutschland schätzt das DIW 1,6%. Die Aktienmärkte ziehen das Kapital an, solange die Zinsen auf sichere Staatsanleihen noch niedrig sind. Die Bundesobligationen (5 Jahre Laufzeit) wurden für 0.9% versteigert, nach zuvor 1.0%.
Nachtrag: Ein amerikanisches Gericht hat zugunsten von Verizon die bisherigen Regeln zur Netzneutralität gekippt. Das könnte die Innovationen im Internet deutlich bremsen, gerade weil kaum Jemand die Auswirkungen heute schon vorher sehen kann. Die EU entscheidet darüber am 27. Februar.
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14. Januar 2013, DAX: 9540 (+30 P.), EUR: 1,367 $ (+0.2 ct) Gold: 1251$ (+3 $), BUND: 140,5 (-0.3)
Der DAX startet den Tag bei 9400, also mit -1,5% und endet aber über Vortagesniveau. Die Überraschung des Tages ist Frankreich, das auf gutem Weg war, so etwas wie Europas Japan zu werden – unwillig sich wirklich zu reformieren. Der recht unbeliebte Präsident Hollande hatte in seiner Neujahrsansprache einen „Pakt der Verantwortung“ auf der ersten Pressekonferenz am 14. Januar angekündigt, machte aber zunächst Schlagzeilen durch nächtliches Motorrollerfahren. Nun hat er Reformen a la Agenda 2010 angekündigt, die insbesondere Mittelständler entlastet, darunter die Vereinfachung des Steuersystems und Reduzierung der Unternehmenssteuern und Sozialabgaben. Auch die Staatsausgaben sollen gesenkt werden, die erste Reform hat Hollande selbst schon umgesetzt und seiner Lebensgefährtin eine öffentliche Abfuhr erteilt. Was Frankreichs Unternehmen in die verbesserte Profitabilität führt, könnte die Eurozone vollends stabilisieren. Das drohende Krisenpotenzial über Frankreich stellte zuletzt immer noch ein drohendes Rückschlagpotenzial dar – in Kombination mit sich nur langsam, aber noch stetig reformierenden südeuropäischen Wirtschaften.
Das Biblis-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts spricht RWE das Recht auf eine Entschädigung für die vorzeitige Abschaltung zu.
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13. Januar 2013, DAX: 9510 (+37 P.), EUR: 1,365 $ (-0.2 ct) Gold: 1248$ (+4 $), BUND: 140,8 (+0.5)
Die Aktienmärkte warten auf klare Trends in der US-Berichtssaison, die einige Wochen vor der Europäischen Ihre Ergebnisse bekannt gibt. Wenn die Ergebnisse gut sind, was zu erwarten ist, dann kann die Party weitergehen. Sind die Ergebnisse „ausreichend“, wird eher nicht auf steigende Kurse spekuliert, da mit einem Abbau der Zentralbankliquidität zu rechnen ist – wenn auch nicht dieses Jahr, so reichen die psychologischen Effekte.
Die Deutsche Bank hat gut 5% zulegt, trotz des selbst-schädigenden, öffentlichen Aufstands Ihres Vorstands gegen die Aufsicht und die Politik. Da sieht jemand nicht ein, dass Banken eine unterstützende Rolle in der Wirtschaft haben, keineswegs sich aber als „echtes“ Wirtschaftsunternehmen begreifen sollten. Keine Anzeichen von Einsicht – schade. Der starke Anstieg der Aktie hat stattdessen mit dem allgemeinen Banken-Branchentrend zu tun. Die neuen Kompromisse im Baseler Regelwerk zur „Leverage Ratio“ ermöglichen die Aufrechnung von kurzfristigem Derivate und Repogeschäft. Repos wurden früher mal – als die Größe einer Bank an der Bilanzsumme gemessen wurde – kurzfristig vor dem Bilanzstichtag zur Bilanzvergrößerung eingesetzt. Heute hat man lieber das Gegenteil, die Leverage Ratio liegt ab 2017 voraussichtlich bei 3%. Die Deutsche Bank Aktie stand wegen dieser Regelung stark unter Druck.
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10. Januar 2013, DAX: 9473 (+52 P.), EUR: 1,367 $ (+0.9 ct) Gold: 1244$ (+18 $), BUND: 140,3 (+0.8)
Die US-Arbeitslosenquote rückt mit 6,7% in Reichweite der Grenze von 6.5%, die der FED das Tapering rechtfertigen soll, wenn sie nicht gesenkt würde. Das ist bei der neuen FED Zusammensetzung aber nicht sehr wahrscheinlich. Problematisch sind die nicht von der Statistik erfassten Arbeitssuchenden, die diese Suche aufgegeben haben und sich nicht mehr melden, was an einer historisch niedrigen Beschäftigungsquote in den USA erkennbar ist.
Dadurch legte der EURO ggü dem Dollar deutlich zu, der eher negativ korrelierte Goldpreis stieg und die Aktien gaben einen großen Teil der Tagesgewinne nach Bekanntgabe am Nachmittag wieder ab.
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9. Januar 2013, DAX: 9421 (-76 P.), EUR: 1,358 $ (+0.1 ct) Gold: 1226$ (+5 $), BUND: 139,51 (-0.02)
Portugal und Spanien bringen 11 und 5 Mrd. €-Anleihen an dem Markt. Die 10-jährigen notieren bei 5.4% (Portugal) und 3.8% (Spanien) – sie sind zuletzt stark gefallen. Das deutet auf eine Ende der Eurokrise hin, zumal fundamental keine neuen Sorgen drohen und alte bewältigt werden. Der Gruppenzwang wirkt. Das Investoreninteresse war hervorragend, wie Tage zuvor bei der Anleihe Emission Irlands. Deren 10-jährige rentieren 3.3%, Italien 3.9% und Griechenland 7.9%.
Nachgerechnet: Ein Zins von 7.9% bedeutet im Falle Griechenland mehr als eine Verdoppelung in 10 Jahren, also von 100 € auf 214 €, während 2% bei Bundelanleihen 100 € heute auf 122 € in 2023 wachsen lassen. Anders gesehen, legt man jetzt nur 57 € in Griechenlandanleihen an, statt 100 € in Deutschen BUNDs, hat man in 10 Jahren ein Vermögen von 122 € in beiden Fällen. Der Markt kalkuliert also am Ende der Europäischen Staatsanleihe Krise mit in etwa einem Schuldenschnitt von insgesamt 43% (=100 – 57) bei Griechenlands 10-jährigen Staatsanleihen über die kommenden 10 Jahre hinweg. Es könnte mehr oder weniger sein, dies ist der nur Erwartungswert unter der Hypothese effizienter Märkte. Nehmen wir an, die Märkte haben wegen der Zentralbankliquidität zu niedrige Zinsen und rechnen mit 2,5% Zinsniveau für Deutschland und 10% für Griechenland, so verschiebt sich die Erwartung für den Schuldenschnitt von 43% auf 51%.
EZB Chef Draghi kündigt am Nachmittag eine weitergehende Politik des billigen Geldes, wörtlich „entschiedendes Handeln“ im Rahmen „aller erlaubten verfügbaren Instrumente“ an. Der Leitzins wurde aber bei 0.25% belassen. Der EURO fiel zum Dollar kurz um 30 ct, erholte sich aber umgehend wieder.
Die Inflationsraten lag im Dezember aufs Jahr gerechnet nur bei 0.8% – de facto droht Deflation. Die deutsche Inflation liegt bei 1.4% und in den südeuropäischen Ländern passen ihre Angebotspreise im Rahmen der von der Troika geforderten Reformen wieder nach unten an. Diese waren mit der Euro-Einführung zu schnell gestiegen, was zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit geführt hat. Finanziert wurde das mit Krediten – besichert durch überbewertete Immobilien. Die niedrigen Inflationsdaten stützen insofern Finanzwerte, da von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik letztlich zum Vorteil der Banken ausgegangen wird. Diese können sich weiterhin günstig refinanzieren.
Märkte suchen immer den schwächsten Punkt – Alles in allem liegt dieser weniger in Europa, sondern in den Wachstumsregionen, die in den vergangenen Jahren zum Teil zu stark gewachsen sind.
Der spanische Aktienindex IBEX ist im Unterschied zum DAX diese Woche rund 5% gestiegen. Es läuft gut für Spanien.
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8. Januar 2013, DAX: 9497 (-9 P.), EUR: 1,356 $ (-0.5 ct) Gold: 1221$ (-6,5 $), BUND: 139,48 (-0.35)
Die FED hat das Protokoll der Offenmarktausschusssitzung im Dezember veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass viele Sitzungs-Teilnehmer die Kürzung der Anleihekaufprogramme sehr vorsichtig angehen wollen. Nur einer hat dagegen gestimmt. Damit ist der Einstieg ins Tapering zwar aktenkundig, aber man lässt den Geist nur sehr langsam aus der Flasche entweichen. Der Schwellwert für eine Zinssenkung soll eine Arbeitslosenquote über 6% gesenkt werden, das wurde zumindest diskutiert.
Die Arbeitsmarktdaten für Dezember waren wieder überraschend gut, was den Dollar gegenüber dem EURO stärkte und den Goldpreis leicht unter Druck setzte.
In den USA beginnt die Berichtssaison, im Moment erwartet niemand negative Nachrichten. Es sieht zwar nach einem guten Börsenjahr aus, aber die vorhergehenden zwei Jahre waren schon sehr gut. Doch erst wenn die Unternehmensdaten sich verschlechtern, können die Märkte fallen.
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7. Januar 2013, DAX: 9506 (+ 78 P.), EUR: 1,362 $ (-0.1 ct) Gold: 1227$ (-19 $), BUND: 139,83 (+0.29)
Irland bringt 14 Mrd. EUR Anleihen an den Markt. Die Rendite von ca. 3.3% ist ein überzeugender Auftritt und erfreut die Märkte, die irische Anleihen wohl sehnlichst erwartet zu haben scheinen. Die Krisenherde wandern mittlerweile außerhalb von Europa, deshalb suchen Investoren mit Gespür für Timing die sichereren Häfen in Europa, da der Euro gegen Abwertungsdruck durch EZB und starke nord-europäische Staaten geschützt ist. Insofern droht nicht die Flucht von Investoren aus Gründen der Währungsabwertung – das europäische Konzept – der Gedanke von Maastricht geht an dieser Stelle klar auf.
Für den DAX werden immer häufiger 11.000 Punkte als realistisches Ziel genannt. Das sind ca. +15% in 2014 – niemand möchte fürs Jahresende nur auf 10.000 Punkte tippen. Die Frage ist, ob so viele Optimisten Recht behalten können, aber der Aufwärtsdruck ist klar da und begründet.
Der Dollar wird zum EURO aus Sicht der Analysten durch das beginnende Tapering gestärkt. Aber das Tapering ist nur angekündigt, noch nicht vollzogen. Andererseits sind mit den Präsidenten der lokalen Notenbanken von Philadelphia (Charles Plosser), Minneapolis (Narayana Kocherlakota) und Dallas (Richard Fisher) eher Tapering Befürworter, also tendenziell geldpolitische „Falken“ an die Seite der „Taube“ Janet Yellen gerückt. Für den Dollar spricht auch die besser als Europa laufende US-Wirtschaft
Aber auch im EURO-Raum legte das BIP 2013 endlich wieder zu und die Erwartungen deuten auf weitere positive Impulse hin: Spanien und Italien werden trotz (oder wegen) Ihrer Sparmaßnahmen leistungsfähiger und die weltweite Nachfrage nach europäischen Produkten nimmt zu.
Ein weiteres Argument für den Dollar ist die Unabhängigkeit vom Öl für die kommenden Jahrzehnte durch das Fracking. Das macht die USA unabhängiger und reduziert kurzfristig die $-Importe. Es löst langfristig natürlich nur wenig Investition in Innovationen der Energiegewinnung aus. Diese würden ausländisches Kapital anziehen, was den Dollar nochmal befeuern könnte.
Samsung verzeichnet Verluste wegen eines Gewinnrückgangs, die komplette Wertschöpfungskette (Hardware, Software, Apps) von Apple stellt sich besser dar, auch wenn Innovationen auch bei Apple rar sind.
Die Bundesbank warnt übrigens jetzt auch vor Bitcoins.
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6. Januar 2013, DAX: 9428 (-7 P.), EUR: 1,364 $ (+0.4 ct) Gold: 1246$ (+12 $), BUND: 139,58 (+0.50)
Gute Konjunkturdaten aus Spanien (Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor) helfen vor Allem den spanischen Aktien.
Die heutigen Konjunkturdaten aus China haben, wie tage zuvor die Einkaufsmanagerindizes von HSBC und CFLP eher etwas enttäuscht. Sie liegen nahe an der Grenze von 50. Der chinesischen Konjunktur droht eher ein Rückgang, währen die Stimmung in Europa sich weiter sehr aufhellt – das zeigt der Markit Einkaufsmanagerindex, der sich um 1.1 Punkte auf 51.6 im Vormonat verbesserte. Hinzu kommt ein latenter Konflikt zwischen Japan und China, der im Laufe des Jahres sich potenziell verstärken könnte.
Gold hat wegen der erwartet höheren Nachfrage rund um das chinesische Neujahrsfest stärker zugelegt. Das ist nicht anders, als wenn bei uns die Tankstellen kurz vor Ferienbeginn die Preise erhöhen.
Den von Bloomberg gemeldeten Absturz im Goldpreis am 6. Januar können wir auf XETRA übrigens nicht beobachten. XETRA Gold wird in Euro notiert, evtl. war diese Schwankung so kurz, dass sie zwischen zwei Transaktionen auf XETRA fiel. An diesem Tag wurden ca 70 Transaktionen in XETRA Gold gemeldet. XETRA Gold notiert seit Anfang Dezember im Handel ausschließlich zwischen 28 und 29.5 EUR mit einer Tendenz, derzeit eher nach oben auszubrechen. Am 6. Januar gab es keinen Absturz oder Anstieg in der Größenordnung von 3%, XETRA Gold notierte zwischen 29.14 EUR und 29.42 EUR, das ist eine Spanne von weniger als 1%.
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3. Januar 2013, DAX: 9435 (+35 P.), EUR: 1,360 $ (-0.7 ct) Gold: 1234$ (+9 $), BUND: 139,18 (+0.06)
Die chinesische Regierung verbessert Ihre Finanzmarktregulierung um das wuchernde Kreditwachstum einzudämmen und der drohenden Krisen frühzeitig entgegenzusteuern. Der Interbankenzins Shibor ist stark angestiegen, was einen Engpass signalisiert. Offenbar gibt es sehr viele kurzfristige Finanzierungen, die zum Bilanzstichtag auf Shibor-Kredite umgestellt werden, damit die Bilanzkennzahl „Loan-to-Deposit Ratio“ stimmt, die Shibor-Kredite nicht erfasst. Parallel dazu ist der Immobilienmarkt insbesondere in den großen Metropolen starkt überhitzt. Junge chinesische Männer sind gezwungen zu überteuerten Preisen Wohnungen zu erwerben, da sie sonst nicht als Heiratsfähig gelten. Hier droht sich die Immobilienkrise zu wiederholen, wie zuvor in den USA und Spanien z.B. gesehen.
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2. Januar 2013, DAX: 9400 (-150 P.), EUR: 1,367 $ (-0.9 ct) Gold: 1225$ (+23 $), BUND: 139,12 (-0.05)
Der DAX und die übrigen Aktienindizes starten bei unbedeutenden Umsätzen schwach ins neue Jahr. Kurz vor Sylvester hat sich ein kleines Minus schon abgezeichnet. Die Krise in der Türkei hat Stimmung aber nicht zu sehr getrübt.
Zum Krisenherd Türkei gesellt sich Thailand hinzu. Auch dort gibt es zum Teil heftige Proteste gegen die Regierung, der Börsenindex SET verlor zuletzt 5%.