Research

Die vorherige Statistik vom 2. April zeigte eine gute Prognose von ca. 6.000 Todesfällen per Ende April. Per 12.4. wird sie nun auf Basis der neuen Zahlen aktualisiert, nachdem die Ansteckungsraten zurückgehen.

Folgendes Modell geht von einen weiteren Rückgang aus. Die kommenden zwei Wochen liegen gut prognostizierbar vor uns :

• Die aktuelle Abnahme der Neuinfektionen von ca. -5% pro Tag oder umgerechnet -30% pro Woche kann bis zum 17.4. als stabil angenommen werden – das ist vorsichtig geschätzt.
• Ab dem 18. April kann diese Rate auf -10% pro Tag fallen oder 70% weniger Neuinfektionen von Woche zu Woche. Das ist ein bewußt optimistisches Szenario mit einer Verdopplungsrate von dann über 50 Tagen.

• Per 1. Mai ergeben sich in diesem optimistischen Modell voraussichtlich 160.000 an Covid-19 Infizierte und ca. 5.500 im Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbene.
• Die Neuinfektionen gehen für die meisten Wochentage auf unter 1.000 neue Fälle pro Tag zurück, viele davon sind Nachmeldungen.

Das Szenario blendet bewußt neue Risiken durch ein Beenden der Kontaktsperre aus. Neue Fälle würden ohnehin erst Ende April in der Statistik erkennbar sein. Doch weil die Infektionsraten stark zurück gehen und die Kurve abflacht, kann und sollte die Effektivität alternativer Verfahren zur Eingrenzung des Virus erprobt werden:

• Die Methoden „Kontaktsperre“ oder „Shutdown des öffentlichen Lebens“ sind bei unserem hohen Lebensstandard auf Dauer nicht finanzierbar und finden daher in unserer Gesellschaft nur für kurze Zeit volle Akzeptanz.
• Ab kommender Woche können bei flacher Infektionskurve neue / alternative Massnahmen gezielt eingesetzt werden und diese kann man im 1-2 Wochenrhythmus auf Wirksamkeit überprüfen.
• Natürlich ist da zunächst auch die Maskenpflicht sehr angebracht und kann den Shutdown zum Teil ersetzen – sie kann aber auch eine trügerische Illusion sein.
• Im Sinne der Digitalisierung und „Demokratisierung“ der Infektionsketten Verfolgung werden Apps zur Erfassung der persönlichen Situation, der Wege, Kontakte etc. sinnvolle Innovationen sein. Aber nicht Jeder macht da mit.
• Weil nicht alle Masken helfen und viele Ketten verborgen bleiben muss der Fokus auf einer sehr zeitnahen Analyse in möglichst vielen Fällen liegen: Wie und wo hat sich eine Ansteckung ereignet ? Daraus kann man sehr schnell – binnen Tagen oder sogar Stunden – Empfehlungen ableiten und Risiken eingrenzen.
• Das alles erfordert die breite Verfügbarkeit und freizügige Anwendung von Schnell-Tests. Die bereits verfügbaren und im übrigen sehr akkuraten RKI-Statistiken würden noch viel schneller aktualisiert. Auf Landkreis Ebene können sie durch evtl. individuell regionale, flankierende Massnahmen ergänzt werden – bis hin zur regionalen Ausgangsperre.

Wenn die Wirkungsweise des Virus zeitnah transparent wird, kann man auch gezielter dagegen vorgehen – ohne die Wirtschaftsordnung Landesweit ausser Kraft zu setzen. Wir können zusätzliche gesundheitliche Risiken bei Nicht-Covid-19-Erkrankten vermeiden, die z.B. aus Vorsicht nicht mit anderen Erkrankungen zum Arzt gehen oder deren Operationstermine verschoben werden mussten oder die schlicht „vergessen haben“ an die Luft zu gehen.