Research

Enttäuschte Zinserhöhungserwartung

Was bedeutet das ? Man muss der Diskussion um Tauben und Falken eine Weile folgen, um das zu verstehen. Die Erwartungen auf höhere Zinsen realisieren sich 2015 wohl nicht. Mit anderen Worten, eine Erhöhung der Einlagezinsen durch die Zentralbank am kurzen Ende ist nicht absehbar. Die Märkte im Einzelnen:

S&P / USD: Die Inflation liegt unter dem 2% Ziel, die USA hat also dasselbe Problem, wie der Euroraum. Die Zinserhöhungserwartung sinkt wieder, das geht aus einem FED/FOMC Protokoll (Offenmarktausschusssitzung) hervor. Zuletzt wurde noch mit einer Erhöhung ca. im März 2015 gerechnet. Entsprechend stiegen die zuletzt sehr festen und auch mittlerweile sehr hoch bewerteten Aktien noch etwas. Laut DZ-Bank liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis des US-Marktes 66% über dem langfristigen Durchschnitt. Das ist mittelfristig aber ein sicherer Indikator für Blasen und letztlich fallende Aktien.
Der US-Dollar aber gibt wegen der geringeren Zinserhöhungserwartung nach. Hier hat die Zinserhöhungserwartung in den vergangenen Monaten für einen starken Anstieg ggü EUR und Yen gesorgt. Andererseits gibt es wieder einen Höchststand an Baugenehmigungen, was die Konjunktur und letztlich auch die Inflation weiter befeuern kann. Welche Gewichte letztlich schwerer in der Waage liegen weiß dann doch niemand genau.

NIKKEI / JPY: Abe ist mit seinen Economics weitgehend am Ende und ruft Neuwahlen aus. Schliesslich musste er die Mehrwertsteuererhöhung zurücknehmen (verschieben). Der Wahlkampf wird relativ schnell zeigen, ob jemand seine Politik fortführen möchte.

FTSE / GBP: Die Zinserhöhungserwartung steigt, obwohl die Konjunkturaussichten für UK sich verschlechtern. Das geht aus einem Protokoll der BoE hervor. Also geht es der UK-Konjunktur wohl doch nicht so schlecht, sondern nur dem Indikator ?

STOXX / BUND / EUR: Der DAX bei 9500 wieder hoch, die 10-jährige Bundesanleihe mit 0.8% Zins klar überbewertet. Dennoch rechnet z.B. die DZ-Bank hier mit einem weiteren Rückgang auf 0.5%. Auch der DAX liegt etwa 10-15% über den langfristigen Gewinnen, könnte dort aber verharren. Das Wachstum (BIP) wird 2015 etwa bei 1% liegen (auch DZ). Man soll auf diesem Niveau verkaufen.

Zusammengefasst:
– 2014 geht wie erwartet als moderat gutes Börsenjahr zuende. Ich hatte nach zwei traumhaften Börsen Jahren auch nicht besser kommen können. Vor Jahresfrist denken aber alle noch mal nach, wie es 2015 weitergehen soll.

– Die Liquiditätsspritze der Zentralbanken sind in den USA beendet worden und in Europa relativ wirkungslos, d.h. die einzige Wirkung ist nicht etwa die Erhöhung der Kreditvergabe, sondern die Stabilisierung der europäischen Banken. Viele Banken in Europa müssen unter der neuen Regulierung Risiken und Kredite abbauen müssen, die EZB als Regulator hilft dabei. Die Banken werden einen Teil ihrer Asset zu guten Preisen an die EZB los, können aber kaum neue Kredite vergeben. Zum Einen müssen Sie die regulatorischen Eigenkapital-Quoten erfüllen. Zweitens stimmen die Geschäftsmodelle einfach nicht mehr, allein in Deutschland sind mehr Claims im Mittelstandsgeschäft abgesteckt, als bewirtschaftbarer Boden verfügbar ist.

– Rückblickend wurden in 2015 Aktien als „alternativlos“ dargestellt und „Value-Investing“ bzw. Dividendentitel gepredigt. Sobald also die Gewinne dieser Unternehmen – häufig im Konsumsektor – ins Rutschen kommen, z.B. wegen der hohen Lohndynamik, verlieren diese Titel auch sehr schnell an Wert. Allerdings verdienen und produzieren DAX-Unternehmen im überwiegend im Ausland, auf die dortigen Entwicklungen kommt es 2015 also letztlich auch an. Geht es aber mit der amerikanischen Aktienmärkten 2015 bergab wird sich diesem Trend kein anderer Aktienmarkt entziehen können.

Es geht 2015 wohl seitwärts. Dass die Zinsen nun doch nicht so schnell erhöht werden ändert daran wenig.
Man sollte auf Sektoren oder Regionen setzen. Unser Favorit ist Energie. In einzelnen Ländern wie Indien und Brasilien sehen uns in den nächsten Wochen nochmal um und melden uns wieder.

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